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Konzert "Träum weiter"

Nachlese

"Die Drei Damen“ waren nur zwei, begeisterten aber trotzdem

„Träum weiter“ – unter diesem Titel waren „Die Drei Damen“ – Lisa Wahlandt, Andrea Hermenau und Christiane Öttl – im Rahmen der Kulturwoche am Freitag in der Gemeindebibliothek angekündigt.

Doch Christiane Öttl war erkrankt, wie Lisa Wahlandt ansagte. Dafür stand der „Wahl-Oberpfälzer“ Sven Fuller mit seinem Kontrabass auf der Bühne und kompensierte diesen Ausfall. Jazzig ging es los mit „Abracadabra“, im Original verrockt von der Steve Miller Band, und jazzig ging es weiter. Die Gruppe verband Bayern mit Jazz und Chanson mit Pop. Augenzwinkernd verkuppelten sie, was auf den ersten Blick nicht zusammenpasste und vereinten dies zur perfekten Mischung aus Unterhaltung und Anspruch.

Vor allem Lisa Wahlandt als Sängerin und Andrea Hermenau am Piano ergänzten sich gegenseitig gut und kompensierten so den Ausfall der dritten Damenstimme. Ihr Stil war bunt gemischt, die Sprache reichte von Englisch bis Bayerisch. Das witzige kleine Orchester spannte einen weiten musikalischen Bogen zwischen Pop- und Weltmusik.

Lisa Wahlandt übernahm auch größtenteils die Ansagen. Sie erzählte von ihrer Südfrankreichreise, wo sie im Flair der Cote d´Azur der Fünfziger Jahre hängen geblieben waren. So entstand die Idee zur CD „Träum weiter“ mit deutsch und bayerisch sprachigen Eigenkompositionen mit der bekannten Affinität zu allen Musikstilen, die dem Jazz verwandt sind. Auch daraus gab es Kostproben.

Heraus kam bei ihrem Auftritt, auch den hohen Temperaturen geschuldet, immer ein Hauch sommerlicher Leichtigkeit, selbst wenn mal ein bisschen swingende Melancholie in einem Vers steckte. Bei den gecoverten Songs bekam der Grönemeyer-Klassiker „Männer“ eine etwas andere Perspektive und Hubert Kahs NDW-Oldie „Sternenhimmel“ glänzte in tiefblauen Farben.

Man hörte in der ausverkauften Gemeindebibliothek das virtuos perlende Spiel von Pianistin Andrea Hermenau, die rhythmisch vielfältig und harmonisch versiert improvisierte. Das wärmende Bassfundament, das Sven Fuller unter jeden Song legte, wirkte wie bei einem eingespielten Team. Sängerin Lisa Wahlandt erzählte mit ihrer Stimme Welten. Mit Leichtigkeit zog sie die Zuhörer in den Bann und erschuf eine elektrisierte und faszinierende Atmosphäre. Mit selbstironischem Charme schlüpft sie in Rollen, persifliert Figuren und erzählt so Geschichten, die das Publikum alles um sich herum vergessen ließ.