Die Gemeindebibliothek Bergrheinfeld eröffnete zum Schuljahr 2018/2019 eine Zweigstelle in der Mittelschule Holderhecke und bietet dort über 600 Medien, mehrere Computerarbeitsplätze und einen gemütlichen Aufenthaltsbereich an. Die Schülerbibliothek wird von Annette Paul, Mitarbeiterin der Gemeindebibliothek, koordiniert, die die Schulklassen zudem regelmäßig zu Klassenbesuchen und Leseprojekten einlädt. Die Schülerinnen und Schüler dürfen die Bibliothek kostenlos nutzen. Am Ende profitieren alle Seiten: Die Schule freut sich über eine professionell betriebene und gut ausgestattete Bibliothek, die es in dieser Form an Mittelschulen selten gibt; die Schülerinnen und Schüler werden angeregt, sich mehr mit Büchern zu beschäftigen und so ihre Lesekompetenz zu stärken; und die Gemeindebibliothek erreicht ein junges Zielpublikum, das angesichts großer Konkurrenz bei Medienangeboten immer seltener den Weg in klassische Büchereien findet.

Alle Mitgliedsgemeinden des Schulverbands tragen zu den Personalkosten der Schülerbibliothek bei und sichern so dieses wertvolle Projekt nachhaltig.

---

Medienpädagogische Arbeit an der Mittelschule

Ein signifikanter Teil der Arbeit an der Mittelschule besteht darin, medienpädagogische Angebote für die Schulklassen zu entwickeln. Ein Beispiel dafür ist der "Bookfaces-Workshop", den unsere Schülerpraktikantin Lilly im Juli 2024 beobachten konnte. Sie beschrieb ihn folgendermaßen:

"Bookface ist eine Art optischer Illusion mit Hilfe von Buchcovern. Dafür braucht man ein Buchcover mit Gesicht, Händen, etc., die man sich bündig an das eigene, jeweilige Körperteil hält. Im Idealfall ist der Übergang zwischen Buchvoer und dem Körperteil kaum oder nicht zu sehen. Man führt sozusagen das Buchcover mit seinem Körper in der Realität weiter.

Ein Vorgänger des Bookface war das "Sleeveface", das übersetzt "Schalplattengesicht" bedeutet. Der DJ Carl Morris hielt sich 2007 zum Spaß eine Schalplatte vor das Gesicht und sein Freund schoß ein Bild von ihm. Dieses Bild zeigten sie dann auch ihren anderen Freunden. Daraufhin machten auch sie Bilder, jedoch nicht nur mit Schallplatten, sondern auch mit Büchern und vielem mehr. Im Laufe der Zeit nannte man es nicht mehr "Sleeveface" sondern "Bookface".

Und wie wird das Thema in der Bibliothek umgesetzt?

Zuerst wurde besprochen, welche Rechte man an seinem eigenen Bild hat. Zudem auch was man mit Bildern von anderen machen darf und was nicht. Dabei wurden auch die Schüler dazu aufgefordert eigene Ideen und Gedanken beizutragen. Danach wurden die Schüler gebeten sich Bücher zu suchen, um ein Bookface zu machen. Die Schüler konnten zum Schluss entscheiden, ob sie ihr Bild in ein gemeinsames digitales Fotoalbum hochladen wollten oder nicht."

Anmerkung: Der obige Text ist eine gekürzte und leicht überarbeitete Fassung des Originaltexts von Lilly.