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Fragebogenaktion „BürgerFocus Senioren"

Seniorenbefragung Bergrheinfeld               (6. Oktober 2020)
 

Senioren in Bergrheinfeld – Hoher Wohlfühlfaktor  in der Kommune

Wie leben die Senioren in Bergrheinfeld? Was läuft gut in der Gemeinde und was könnte verbessert werden?

Dies waren die zentralen Fragestellungen einer repräsentativen Befragung der Bevölkerung ab 65 Jahren, mit der die Gemeinde unter Federführung von Bürgermeister Ulrich Werner und dem Vorsitzenden des Seniorenbeirats und früheren 2. Bürgermeister Dieter Wagner das Mainzer Institut L∙Q∙M Marktforschung beauftragt hat.

Die zentralen Erkenntnisse hat der Projektleiter Dr. Kortmann am 6. Oktober im Rahmen einer Sitzung des Seniorenbeirats präsentiert.

Ein wichtiges Ergebnis: 97% der Senioren fühlen sich in ihrer näheren Wohnumgebung sehr wohl oder wohl, in dem kleinen Gemeindeteil Garstadt sogar knapp 100%. Dies sind die besten bisher von L∙Q∙M gemessenen Werte. Sie korrespondieren mit zwei anderen Ergebnissen: Über 46% der zufällig ausgewählten Senioren haben an der Befragung teilgenommen, auch dieser hohe Wert ist ein Indikator für die enge Bindung an Bergrheinfeld. Und 87% möchten, auch wenn sie Hilfe von Dritten benötigen, nicht aus der Gemeinde wegziehen. Hierzu trägt bei, dass 81% im Wohnungseigentum leben, auch dies ist ein bundesweit sehr hoher Wert.

Die Lebenssituationen in den beiden Gemeindeteilen Bergrheinfeld und Garstadt, sind allerdings unterschiedlich: In Garstadt gibt es nahezu keine Infrastruktureinrichtungen und auch keine Ärzte. Die Senioren sind auf ein Auto oder die Unterstützung durch Kinder angewiesen. In Bergrheinfeld sind dagegen viele Einrichtungen zu Fuß oder mit dem Rad erreichbar. Die befragten Senioren wünschen sich auch für die Zukunft eine vollumfängliche Versorgung.

Das mit Abstand am meisten angemerkte Manko ist das Fehlen von Pflegeeinrichtungen. Das nächstgelegene Alten-/Pflegeheim gibt es in Schweinfurt sowie im Nachbarort Grafenrheinfeld und Werneck.

Auch umfangreichere Angebote zur ambulanten Betreuung sowie zur Kurzzeit- und Tagespflege stehen ganz oben auf der Wunschliste der Senioren. Die Hälfte aller Nennungen entfällt auf diesen Bereich, gefolgt von 9%, die sich eine Verbesserung im Bereich Öffentlicher Nahverkehr sowie Fahr- und Bringdienste wünschen.

Auf Grundlage dieser und weiterer Ergebnisse hat L∙Q∙M Handlungsempfehlungen formuliert. Sie richten sich an den Gemeinderat und die Gemeindeverwaltung, aber auch weitere Einrichtungen sowie die Senioren und Bevölkerung insgesamt. Im Vordergrund steht die Bereitstellung von Angeboten zur Pflege und Betreuung. Hier ist die Gemeinde bereits auf einem guten Weg:  Bürgermeister Ulrich Werner informierte, dass die Gemeinde eine größere Fläche erworben hat, mit dem Ziel der Bebauung mit seniorengerechten und qualitätsgesicherten Wohnformen.

Erste Planungsgespräche wurden bereits für bedarfsorientierte, zukunftsfähige und attraktive Formen für das Leben und Wohnen im Alter geführt und sollen weiter vertieft werden.

Weitere Handlungsfelder und Anregungen für ein seniorengerechtes Bergrheinfeld wurden in der Befragung genannt:

  • Bereitstellung von altersgerechten Wohnungen / Intensivierung der Wohnberatung für Senioren
  • Verbesserungen im ÖPNV, insbesondere Verdichtung des Haltestellennetzes und / oder Einrichtung eines Fahrdienstes in Form eines Bürgerbusses
  • Beseitigung von Stolperfallen und Hindernissen im öffentlichen Raum für Senioren mit Rollatoren und Gehhilfen unter dem Aspekt der Fußgängerfreundlichkeit.
  • Kostenloser Fahrdienst zu den Freibädern / Hallenbädern in Nachbarkommunen
  • Ausbau eines Netzes von Ehrenamtlichen („Aktiv-Senioren“) und einer Taschengeldbörse.
  • Kostenlose Verteilung der Berger Nachrichten an alle Haushalte.
  • Sicherung der guten Infrastruktur und Dienstleistungen sowie der ärztlichen Versorgung
     

In einer weiteren Stufe werden in einem Klausurworkshop die Ergebnisse der Seniorenbefragung seitens des Seniorenbeirates bewertet, die Empfehlungen priorisiert und eine entsprechende Zeitschiene für die weiteren Handlungsschritte erarbeitet.

Der Seniorenbeirat, so Dieter Wagner, Vorsitzender des Seniorenbeirates, sieht sich in seiner seniorenpolitischen Arbeit ermutigt, Bürgermeister, Gemeinderat und Verwaltung in ihrer kommunalpolitischen Arbeit weiter zu begleiten, zu unterstützen und mitzuhelfen, dass auch für die Senioren zukünftig ein „gutes Leben im Alter“ in Bergrheinfeld und Garstadt möglich sein wird.

Seniorenbefragung: Ergebnis der Fragebogenaktion "BürgerFocus Senioren"